Der zweite Generationenwechsel
Ferdinand Brutscher übernimmt das Maurergeschäft und führt es fortan in dritter Generation. In dieser Zeit beschäftigt das Unternehmen viele Handwerker aus dem Lechtal in Tirol, um der rasant steigenden Nachfrage aufgrund der einsetzenden Tourismusentwicklung gerecht zu werden. Damals wurden in Oberstdorf und im Kleinwalsertal unzählige Gästeheime, Hotels und Privathäuser gebaut. Das Unternehmen erhält vom Land Vorarlberg die Befugnis, im Kleinwalsertal tätig zu sein.
Neben der Führung des Unternehmens betreibt Ferdinand als Alpmeister zudem noch eine Landwirtschaft mit Milchkühen und Pferden, die er auch als Transporthilfe einsetzt. In dieser Zeit beschäftigt das Unternehmen dauerhaft 50 bis 70 Mitarbeiter.
Bereits als 17-jähriger wird Ferdinand während des 1. Weltkrieges eingezogen, erleidet im Kampf eine Kniegelenkverletzung und gerät in englische Gefangenschaft.
Aus seiner Ehe mit Mathilda, geborener Wolmannstetter, stammen die Söhne Ferdinand und Max.
Die vierte Generation bringt sich in Stellung
Auch Ferdinand, der Sohn von Ferdinand und Mathilda, wird im Alter von nur 17 Jahren als Gebirgsjäger zum Kriegsdienst im 2. Weltkrieg eingezogen. Schwer verwundet kehrte er zurück und absolvierte unter schwierigen Umständen nach Amputation seines linken Arms die Baumeisterschule in Augsburg als Diplomingenieur grad.
Im Jahr 1950 heiratete er Ingeborg, geborene Lechler aus Ellwangen an der Jagst.
Bild: Ferdinand Brutscher senior (links) und junior (rechts)
Gründung der Bau KG
Ferdinand, der Sohn von Ferdinand und Mathilda, gründet im Jahr 1959 die Bau KG als eigenständiges Unternehmen.
Im gleichen Jahr erhält er den Komplettauftrag für Planung und Bau des Hotels Alpenhof. Bauherr war damals das Fürstenhaus Thurn und Taxis, Augsburg.
Bild: Skizze Hotel Alpenhof
1962 – Die Bau KG expandiert
Die Bau KG übernimmt die Baufirma Walter aus Oberstdorf.
Hintergrund ist die Tatsache, dass der einzige Sohn des Inhabers im 2. Weltkrieg gefallen ist und es deshalb keinen Nachfolger innerhalb der Familie gab.
1962/63 - Nebelhornbahn
Neubau, Bahnsteig der Bergstation und Neubau des Panoramarestaurants
1962/63 – Standortentwicklung Rauhenzell
Die Bau KG baut in Rauhenzell bei Immenstadt das erste Transportbeton- und Kieswerk.
Mit diesem Schritt begann die Industrialisierung im Unternehmen.
1964 – Bruder Max verstärkt die Bau KG
Ferdinands Bruder Max wird bei der Bau KG eingestellt und absolviert im Jahr 1967 erfolgreich die Prüfung zum Maurermeister in Biberach.
Sein Aufgabengebiet innerhalb der Bau KG umfasst den Hoch- und Tiefbau, Sand sowie die Kalkulation.
Die Bau KG hat zu diesem Zeitpunkt 70 Mitarbeiter.
1967 – Übernahme Brech- und Quetschwerk Blaichach
Die Bau KG übernimmt das Brech- und Quetschwerk der Firma Weißgerber in Blaichach, welches bis 2002 betrieben wird.
Bild: Bergstation der Nebelhornbahn
Planungen zum Bau der Fellhornbahn
Die 3. und 4. Generation ziehen an einem Strang: Ferdinand Brutscher senior und sein Sohn Dipl. Ing. Ferdinand Brutscher waren im Rahmen der Planungen zum Bau der Fellhornbahn in Oberstdorf sowohl Ideengeber als auch Projektentwickler.
In dieser Zeit fanden verschiedenste Verhandlungen und Besprechungen zwischen dem Planungskomitee, den Alpmeistern der Alpen Schlappold und Bierenwang sowie der Ausschüsse statt.
Nach unzähligen Sitzungen im Hause Brutscher wurde schließlich eine Einigung zwischen den Alpen erreicht und dem Bau der Fellhornbahn stand somit nichts mehr im Wege.
1972 – Startschuss zum Bau der Fellhornbahn
Der Bau der Fellhornbahn beginnt nach den Objektplanungen von Architekt Dipl. Ing. Ferdinand Brutscher. Unser Teil umfasste den Bau der Talstation.
Die Bauarbeiten an Oberstdorfs neuem technischen Meisterwerk dauerten insgesamt zwei Jahre.
1972 – Kiesabbau
Start des Kiesabbaus im Seifener Becken in Immenstadt sowie in Freidorf (Gemeinde Rettenberg). Der Kiesabbau an diesen Standorten erfolgt bis 1997.
1974 – Neue Firmierung, neue Generation
Die Brutscher GmbH & Co. KG als neue Firmierung des alten Maurergewerbes, sowie die Ferdinand Brutscher GmbH & Co. KG, als neue Firmierung der Bau KG, werden gegründet.
Im gleichen Jahr tritt Ferdinand Brutscher (geboren am 7. Dezember 1956), als Repräsentant der fünften Generation, in die Ferdinand Brutscher GmbH & Co. KG ein.
Bild: Dipl. Ing. (FH-Fachrichtung Architektur) Ferdinand Brutscher jun.
1982 – Die 5. Generation macht sich fit für die Zukunft
Am 5. Februar 1982 absolviert Ferdinand Brutscher erfolgreich seine Maurermeisterprüfung.
Nur vier Jahre später, im September 1986, schließt er seine Diplom-Prüfung in der Fachrichtung Architektur in Biberach erfolgreich als Dipl. Ing. FH ab.
1982/83 – Genehmigung Kiesgrube Untermaiselstein
Nach einem zehnjährigen Rechtsstreit, genehmigt das Oberste Verwaltungsgericht München, den Antrag zum Kiesabbau und Wiederverfüllung mit Aushub und Bauschutt in Untermaiselstein/Rettenberg.
1988 – Kauf Kieswerk Lauben/Hafenthal
Das Transportbeton- und Kieswerk in Lauben/Hafenthal, der Firma Meinrad Prestel, wird gekauft bzw. übernommen.
Im gleichen Jahr tritt die Brutscher GmbH & Co. KG in den Betonvertrieb BE in Kempten ein. Die Gesellschafter sind die Unternehmer Gabler, Kolbeck und Brutscher.
Bild: Meisterbrief und Diplomurkunde Architekt Dipl. Ing. Ferdinand Brutscher jun.
1990 – Planung und Bau der neuen Kabinenbahn – Bergstation und Gipfelstation – Nebelhorn
1992 - Sechste Generation
Aus der Ehe von Ferdinand und Jutta, geborene Nühlen, wird am 16.08.1992 der Sohn Maximilian und am 29.03.1994, die Tochter Patrizia geboren.
1992 – Optimierung Betonmischwerk Rauhenzell
Die alte Elba-Betonmischanlage wird abgebrochen und durch den Neubau einer Doubrava Mischanlage, ausgestattet mit einem BHS-Mischer aus Sonthofen, mit einem Fassungsvermögen von 2,25 Kubikmeter pro Charge, ersetzt.
Zusätzlich wurden fünf neue Zementsilos, mit einem Fassungsvermögen von je 60 Kubikmetern, zur Versorgung der Mischanlage errichtet.
1998 – Neuer Standort für das Baulager
Der Erwerb des Bauunternehmens Richard Ogger GmbH ermöglichte es, den Werkhof in Übereinstimmung mit den Wünschen der Marktgemeinde Oberstdorf, aus dem
Zentrum Oberstdorfs nach Langenwang/Gemeinde
Fischen umzusiedeln.
1999 – Pfingst-Unwetter über dem Allgäu
Die Niederlassung in Rauhenzell wird überschwemmt und es entsteht ein Schaden von 800.000 DM. Auf dem Betriebsgelände wird ein Wasserstand von 1,60 m gemessen.
Bild: Neubau Berg- und Gipfelstation Nebelhornbahn